Dänische Delta t-ler nennen sich B-Menschen und gründen 2007 eine Vereinigung
Wir sind nicht mehr allein in Europa! Der 1993 gegründete Delta t e.V. freut sich, dass nach mehr als einem Jahrzehnt Vereinstätigkeit in Deutschland, auch in einem anderen Land Europas eine vergleichbare Vereinigung gegründet wurde. Wir dachten schon, wir stünden mit unserer Gegenwehr völlig alleine da.
Es ist schon erstaunlich, dass es so lange gedauert hat, bis sich erstmals Spätmenschen außerhalb Deutschlands organisiert haben, um sich dem Diktat der Frühaufstehergesellschaft entgegen zu stellen. Noch verblüffender jedoch ist der Zuspruch und die Unterstützung, die sie anscheinend sofort von Dänemarks Politikern und Arbeitgebern erhielten.
Wir dagegen müssen in Deutschland erfahren, dass Professor Zulleys These, Frühaufstehen sei zu großen Teilen mit Tagesschläfrigkeit erkauft, zutrifft. Bei den hiesigen, bettflüchtigen Politikern, Arbeitgebern und sogar bei der Gewerkschaft stoßen wir jedenfalls fast immer auf müdtaube Ohren. Jetzt dürfen wir zumindest hoffen, dass Konkurrenz das Geschäft belebt, denn die Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit dänischer Volksvertreter findet auch in den deutschen Medien positive Erwähnung. Höchste Zeit also für deren deutsche Kollegen, lieber mal auszuschlafen und dann ebenso wach Gesellschaftsströmungen wahrzunehmen und umzusetzen.
in der Bundeshauptstadt, in Hör- und Sichtweite zu Bundesministerien und Landesvertretungen, wollen wir unseren Volksvertretern regelmäßig mit unangenehmen Fragen auf den Wecker gehen:
Gibt es eine genetische Grenze zwischen Dänemark und Deutschland, die die Dänen zu ausgeprägteren Spättypen macht und die dänische Gesellschaft mitsamt Arbeitgebern und Politikern offener und wandlungsfähiger?
Müssen sich unsere Volksvertreter an ihren Kollegen in Dänemark messen lassen, die sich durch die Initiative der B-Menschen (dänische Zweitnormale) bereits zu weitgehenden Zugeständnissen bereit erklärten oder spielen die Dänen in einer anderen Liga?
2013: Delta t gründet die Initiative prolate und proklamiert den ersten Tag des Ausschlafens
prolate proklamiert den Siebenschläfertag (27. Juni) zum alljährlich wieder kehrenden
„Tag des Auschlafens“.
Am „Tag des Auschlafens“ ermutigen wir Schüler, Studierende und Berufstätige dazu, demonstrativ so lange zu schlafen, wie sie es benötigen oder aber, falls dem zu viele Repressionen entgegen stehen, zu bekunden, dass sie gerne länger geschlafen hätten.
Zur Unterstützung dieser Aktion stellt prolate Materialien bereit, mit denen die Betroffenen ihren Eltern, Partnern, Lehrern, Professoren und Arbeitgebern ihren Protest gegen das alltägliche verfrühte Aufwecken kund tun können.